Tangofolklore

TEXT BN De STEM , Klassischer Tango als symbolisches Dekorstück-Tangooper

Date: Jueves, Abril 04 2002
Topic: Archiv 2002

Der klassische Tango ist der Tanz vom Stolz, mit geschmeidigen Bewegungen wird nach vorne geholt und nach hinten gebogen in einem hingebungsvollen Spiel von Geben und Nehmen. Aber der Tango ist seinem Ursprung nach auch eine äußerst seriöse Angelegenheit. Denn wer zu weit geht mit dem Beugen und den Schwierigkeiten, verletzt schnell den lateinamerikanischen kulturellen Code, der diese Kunstform bereits seit über einem Jahrhundert zusammen hält Es ist nicht so verwunderlich, daß die argentinische Schreiberin Betty Gambates ausgerechnet eine griechische Tragödie als Ausgangspunkt ausgewählt hat.

Klassischer Tango als symbolisches Dekorstück.

Der klassische Tango ist der Tanz vom Stolz, mit geschmeidigen Bewegungen wird nach vorne geholt und nach hinten gebogen in einem hingebungsvollen Spiel von Geben und Nehmen. Aber der Tango ist seinem Ursprung nach auch eine äußerst seriöse Angelegenheit. Denn wer zu weit geht mit dem Beugen und den Schwierigkeiten, verletzt schnell den lateinamerikanischen kulturellen Code, der diese Kunstform bereits seit über einem Jahrhundert zusammen hält Es ist nicht so verwunderlich, daß die argentinische Schreiberin Betty Gambates ausgerechnet eine griechische Tragödie als Ausgangspunkt ausgewählt hat. Die Geschichte von Elektra und Orestes bietet nämlich hervorragenden Stoff um den Eigenstolz der Hauptpersonen, hier ausgedrückt als Schlingerbewegung zwischen Mord, Hinterfragung, Ausgeglichenheit und Respekt, erzählen zu können. Zusammen mit ihrem langjährigen Mitarbeiter und Komponisten Diego Vila wird das Kampftheaterstück von dem Familiendrama und der Antike hinein in einen populären Vorprt von Buenos Aires verpflanzt. Genausowenig verwundert uns daß ausgerechnet Ricardo und Nicole das große Vorbild geben. Ausgerechnet diese beiden, dieses weltbekannte Tangopaar, mit europäischer Herkunft gab den Auftrag um diese Tangooper schreiben zu lassen. . Mit einer gemischten Gesellschaft von Sängern, Schauspielern und Tänzern und einem Tangosextett touren sie diese Wochen durch die Niederlande.

Daß der Tango durch Maxima in letzter Zeit natürlich noch populärer geworden ist, nehmen wir dabei gerne zur Kenntnis. Der große Saal vom Chasse Theater war gestern ausverkauft um diese Tangooper bewundern zu können. Die vielen Farianten des Tango werden in erster Linie als Dekorstücke eingesetzt, zuammen mit hölzernen Leitern die als Bühnenelement fungieren. Die Weise, auf die der Rohe Tanz, der Hoffnungsvolle Tanz oder der Totentanz gezeigt werden, mit butterweicher Geschmeidigkeit und künstlerischer Hingabe, sorgt dafür, dass ein Schauspiel ohne Pause genossen werden kann.

Das klassische Libretto wird von den Sängern aufgrund ihres Temperamentes und ihrer Leidenschaft manchmal in mitreissendem Doppelgesang ausgedrückt, doch die Untertitelung hat hier manches mal zum besseren Verständnis verholfen. Natürlich fehlte auch nicht das Instrument, das erst vor kurzem unser Land erobert hatte, das Bandoneón. Im Tangosextettsetzte es mit Kontrapunkten gelungen Feuer in das Tangomaß. Auch mit Hilfe der energievollen Choreographie und der grauschwarzen Kostümierung innerhalb derer die Blutroten Kleider bewußt Aufmerksamkeit auf sich ziehen, passte diese Produktion perfekt in die Programmation vom WMTF.

© Copyright 04.04.2002 Peter Korz. De Stem. All rights reserved







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