Tangofolklore

TEXT Rotterdams Dagblatt /Rotterdamse Showburg

Date: Viernes, March 22 2002
Topic: Archiv 2002

Südliche Passion in Orestes last Tango

Orestes Last Tango ist eine ansprechenende mitreißende Tango-Oper von Diego Vila (Musik) und Beatriz Gambartes (Buch und Regie). Die argentinische Vorführung voller spiel, Tangomusik und Tanz erzählt die Geschichte von Tochter Elena, die den Mord an ihren Vater Pancho Morales rächen will. Sie ruft ihren Bruder, um den Liebhaber ihrer mutter zu töten. Die griechische Tragödie von Elektra und Orestes formt die Basis dieses Dramas.



Südliche Passion in Orestes last Tango

Orestes Last Tango ist eine ansprechenende mitreißende Tango-Oper von Diego Vila (Musik) und Beatriz Gambartes (Buch und Regie). Die argentinische Vorführung voller spiel, Tangomusik und Tanz erzählt die Geschichte von Tochter Elena, die den Mord an ihren Vater Pancho Morales rächen will. Sie ruft ihren Bruder, um den Liebhaber ihrer mutter zu töten. Die griechische Tragödie von Elektra und Orestes formt die Basis dieses Dramas.

Der Tango wird musikalisch und tanzend in allen Facetten gezeigt. Von ruhig introvertiert bis ausgreifend expressiv. Seit der Hochzeit von Willem Alexander und Maxima ist die Wichtigkeit von Tango in die Höhe geschnellt. Das Publikum ließ die holländische Nüchternheit hinter sich und ließ sich mitreißen durch das Drama. Die Emotionemn flogen nur so über die Bühne: Haß und Rache (Elena), Angst (ihre Mutter) und Unsicherheit (Orestes). Glücklicherweise konnte man via der Übertitelung der spanischen Sprache folgen. In den Texten wird die Moral von Palermo - einer Vorstadt von Buenos Aires - zu Beginn des letzten Jahrhunderts vorgestellt. ‚Vergeben ist für Feiglinge', Das Herz an die Seite setzen', 'Die Ehre verteidigen' machen auf die einzig wahre herrschende Gerechtigkeit aufmerksam: Rache.

Der Tanz erfüllt bekannte Tangobilder. Spiele, ausholend, mit innehaltender Spannung drehen die Partner umeinander. Die Machomänner stecken in straffen Anzügen, die Frauen sind mit sexy Kleidern gekleidet. Viel wiegende Hüften, schleichende Schritte, schnelle Drehungen und kleine Sprünge zeichnen die Choreographie aus. Mit tief gebeugten Knien (Männer) und Beinen die sich um die Hüften der Männer schlingen (Frauen) gelingt es den Tänzern mühelos ein Feuer zu entfachen. Die Verwandtschaft mit südlichen Tanzstilen wie Salsa und Merengue wird in den kleinen Schrittkombinationen sichtbar. Tanz und Gesang werden mit Leidenschaft ausgeführt. In Diskussionen, Alltagssituationen und Streitereien und Kämpfen wird das Straßenbild von Palermo deutlich erkennbar. Hölzerne Treppen sind tragbarer Sarg für den Toten, Möbelstücke und Häuserwände. Ein wirklich schöner theatralischer Effekt.

'Orestes' Last Tango' weiß Dich in der Geschichte mitzunehmen. Der Gesang und die liebevolle warme Musik formen die Hauptstimmung dieser Oper. Die Sänger verstehen es zu schauspielern, wenngleich für uns Nordlinge ihr Schauspiel manchmal zu übertrieben scheint. Der Tanz ist ansteckend und hinterlässt ein Kribbeln in den Beinen, das danach fragt selbst zu tanzen.

Rotterdamse Schouwburg 22 3 2002

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