Tangofolklore

TEXT RGA Ein Tango fast ohne Melancholie

Date: Sábado, Julio 17 2004
Topic: Archiv 2004

Tangoshow El Sonido de mi Tierra - Personalisimo im RotationstheaterNicole nau und Luis Pereyra brannten in ihrer Tangoshow ein Feuerwerk an Virtuosität ab
Remscheider Stadtpost 17.07.2004 Anne Kathrin Reiff



Zweimal habe sie ungläubig nachgefragt, erzählt Rotationstheater-Chefin Reintraud Schmidt-Wien, doch es stimmte: Am Donnerstagabend durfte sie hocherfreut die "Welturaufführung" der neuen Tango-Show von Nicole Nau und Luis Pereyra in ihrem kleinen Lenneper Theater ankündigen. Und das platzte aus diesem Anlass beinahe aus allen Nähten, denn das Duo genießt in der Tango-Szene große Anerkennung.

Mit dem ersten Teil der Tango-Show "El sonido de mi tierra" (Der Klang meiner Erde) füllte es Häuser wie das Teatro Empire in Buenos Aires oder den Frankfurter Tigerpalast.Einige Wochen im Jahr zieht es die gebürtige Düsseldorferin Nicole Nau, die in Buenos Aires ein eigenes Tanzstudio betreibt, zurück in die Heimat; hier gibt sie mit ihrem Partner Luis Pereyra Tango-Kurse. So auch in Reintraud Schmidt-Wiens Kultur-Filiale, dem Ronsdorfer "Allegro". Da lag es nahe, sie für die Bühne des Rotationstheaters zu gewinnen - und das hat sich fürwahr gelohnt. Zwar war der Begriff des "Tango-Musicals" in der Ankündigung etwas verfehlt, da den einzelnen Nummern der narrative Charakter fehlt. Lediglich ein poetischer Text über den "Klang" der heimatlichen, südamerikanischen Erde schuf einen stimmungsvollen Rahmen. Darin aber brannten Nau und Pereyra ein Feuerwerk an tänzerischer Virtuosität ab, das sich niemals in einstudierten Schrittfolgen erschöpfte. Wie es die Seele des aus der Improvisation lebenden Tango verlangt, wirkten beide Partner stets innig aufeinander bezogen, schienen im Tanz den Moment ganz und gar zu leben und auszukosten. Atemberaubend ihre Wirbel aus Ganchos, Boleros und Paradas in unglaublichem Tempo, von Energie und Vitalität sprühend.

Durch das Einbeziehen von Elementen aus Volkstanz und Flamenco wirkte ihr Tanz sehr viel fröhlicher und lebensbejahender, als man es vom Melancholie gesättigten Tango gemeinhin gewohnt ist. Gitarrist Luis Borda sorgte zwischen den vier Akten nicht minder virtuos für musikalische Momente des Innehaltens - und die brauchte man auch, bei so viel mitreißendem Feuer.







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