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Archiv 2004



Tango! (Archiv 2004)
 
Thema: Archiv 2004

Ein Leben für einen Tanz

Das Paar Nicole Nau und Luis Pereyra

Tango ist der Tanz der launen, doch jeder Schritt will geübt sein,

sonst bleibt die Leidenschaft pure Pose ...

 

Geschrieben von Tangofolklore am Donnerstag, 19. August 2004

TEXT Tom Noga, Frankfurter Rundschau (Archiv 2004)
 
Thema: Archiv 2004
 Tango! Ein Leben für einen Tanz - das Paar Nicole Nau und Luis Pereyra
 

 Sie tanzen. Langsam, tastend in den ruhigen Passagen. Energisch, mit
raumgreifenden Schritten, wenn die Musik anzieht. Die Mienen ernst, voller
Konzentration. Nur nach rasanten Schrittkombinationen, huscht ein Lächeln
über ihre Gesichter Zwei Körper, miteinander und mit der Musik vereint.
Nicole Nau im leuchtend blauen, geschlitzten Satinkleid, auf zehn Zentimeter
hohen Pumps, die Haare zum Zopf geflochten. Luis Pereyra ganz in schwarz,
mit Fünf-Tage-Bart und Entenschwanzfrisur, wie sie in den Goldenen
Zwanzigern modern war, als der Tango die Welt eroberte.
Im Saal herrscht gespannte Aufmerksamkeit. Ein Dutzend Paare hat sich zum
Tango-Abend in der Tanzschule Thielemann in Essen eingefunden. Sie sitzen an
kleinen Tischen, die sich um die verspiegelte Tanzfläche gruppieren, die
Herren in Anzug und Schlips, die Damen elegant. Joachim Madel genießt das
Spektakel von der Theke aus. Ein Glas in der Hand, selbstvergessen lächelnd,
die Augen auf Nicole und Luis fixiert. Er ist Informatiker von Beruf und
Tango-Tänzer aus Passion: "Sie interpretieren den Tanz mit einfachen
Schritten. Aber wenn man genauer hinsieht, sind diese Schritte
hochkompliziert - ein tolles Paar."
Vier Tänze führen Nicole und Luis auf. Alma en pena, die schmerzende Seele,
La Mariposa, den Schmetterling. Und La Cumparsita, den kleinen Marsch.
Klassische Tangos vom Beginn des 20. Jahrhunderts, als diese Musik noch in
den barrios pobres, den Armenvierteln von Buenos Aires zu Hause war und von
den bürgerlichen Schichten in Argentiniens Hauptstadt abgelehnt wurde, lange
bevor der Tango über den Umweg Paris auch in seiner Heimat salonfähig wurde.
Zum Abschluss tanzen Nicole und Luis den Taquito Militar, den
Soldatenstiefel. Ein modernes Stück aus den neunziger Jahren. Atemberaubend
schnell, mit Drehungen, bei denen es schon dem Zuchauer schwindlig wird. Ein
berauschendes Finale.

Die Angst vorm heiligen Parkett
Dann steht das Parkett wieder den Gästen zur Verfügung. Doch niemand regt
sich. Wie angeklebt sitzen die Paare auf ihren Stühlen und blicken sich
verlegen um. Für Nicole Nau alles andere als ungewöhnlich: "Es dauert, bis
die Leute nach solchen Auftritten den Mut fassen, wieder die Tanzfläche zu
betreten. Die ist dann heilig, wir haben sie ja zur Bühne gemacht." Nicole
Nau ist aus dem Kleid und den Pumps geschlüpft, nun trägt sie Hose und Bluse
in schwarz. Luis hat sein verschwitztes Hemd gegen ein frisches getauscht
und verstaut die Bühnenkleidung in einem Trolley. Die beiden sind Vollprofis,
sie leben in Buenos Aires. Von ihrer Sorte gibt es in der Stadt des Tangos
vielleicht ein halbes Dutzend. Die meisten Tänzer jobben nebenher als
Taxifahrer oder betreiben einen Kiosk. Klassisches Künstlerschicksal.
Luis tanzt seit seinem zehnten Lebensjahr. Er hat im Caño catorce angefangen,
damals das angesagteste Tangohaus in Buenos Aires. Seitdem hatte er nur
einmal eine andere Arbeit: Während seiner Ausbildung an der Escuela Nacional
de Danza trug er Zeitungen aus, um die Studiengebühren aufzubringen. Nicole
wollte Malerin werden, setzte dann aber auf einen bürgerlichen Beruf. Sie
wurde Grafikerin in einer Werbeagentur. Bis sie sich vor 17 Jahren, noch in
ihrer Heimatstadt Düsseldorf, in den Tango verliebte. Sie schmiss den Job
und ging nach Buenos Aires, um Tanz zu studieren, so lange das Ersparte
reichte. Nach einem Jahr fand sie sich im weltberühmten Teatro Colón wieder.
Als Tänzerin in der Oper Maraton.
Keine leichte Zeit. Als Ausländerin war sie eine Attraktion fürs Publikum.
Und ein Ärgernis für die Kollegen. Beim Vortanzen wurde sie angefeindet, in
der Garderobe geschnitten. In Argentinien ist Tango mehr als ein Tanz, er
ist Tradition und Lebensgefühl, und niemand wacht eifersüchtiger darüber als
die professionellen Tänzer. "Bis sie merkten, dass ich ihre Kultur
respektierte und am gleichen Hungertuch nagte."
Seitdem ist Nicole anerkannt in Buenos Aires. Im hippen Viertel San Telmo
hat sie mit ihrem Ex-Mann eine Tanzschule betrieben, nun residiert das
Studio im Vorort Bernal. Den Sommer über ist sie mit Luis in Deutschland.
Letztes Jahr wurden acht Monate daraus. Workshops in Tanzschulen wie dieser,
Auftritte in Frankfurt, Berlin und Düsseldorf. Nebenbei bieten sie
Tangoreisen an, eine Woche auf einem abgeschiedenen Bauernhof in der Toskana.
Tagsüber intensiver Unterricht, abends tanzen, bis man hundemüde ins Bett
fällt. So hätte es auch dieses Jahr laufen sollen. Dann flatterte Nicole und
Luis das Angebot ins Haus, im Oktober mit einer Tanz-Revue durch Japan zu
touren.
In zig Produktionen hat Nicole auf der Bühne gestanden, ist als
Botschafterin des Tango um die Welt gereist. Und als die argentinische Post
vor drei Jahren eine Gedenkbriefmarke zum 100. Geburtstag des Tango
herausbrachte, wurde ein Bild von ihr ausgewählt - ohne zu wissen, dass sie
Deutsche ist. Nicole schmunzelt: "Eine Ausländerin als Symbol des Tangos ist
wie ein Japaner als Sinnbild fürs Münchener Hofbräuhaus." Um der Entrüstung
die Spitze zu nehmen, schob die Post eine Erklärung nach: Argentinien sei
von Einwanderern geprägt, wer könne das Land besser vertreten als eine
Immigrantin.
Stimmt, findet Luis. "Wo liegen denn die Wurzeln des Tangos? Eher in Europa
als in Argentinien." Dann zählt er auf: das Bandoneon, ohne dessen klagende
Töne der Tango nicht denkbar wäre: entwickelt Mitte des 19. Jahrhunderts vom
Krefelder Heinrich Band. Die Geige kommt aus der Schweiz, der Kontrabass aus
Österreich. Das Klavier und die Umarmung wurden aus dem europäischen
Gesellschaftstanz übernommen. Absolut folgerichtig also, dass eine Deutsche
eine argentinische Tango-Briefmarke ziert. Nicole nippt an einem
Mineralwasser, Luis kneift die Augen zusammen. Es ist weit nach Mitternacht.
Morgen geht es nach Ludwigsburg. Nachmittags Unterricht, abends ein Auftritt.
Ab Ãœbermorgen stehen Workshops auf dem Programm.

Grundschritte über die Pfütze

Zwei Tage später. Die gleichen Gesichter wie beim Tango-Abend. Auch Joachim
Madel und seine Frau Brigitte sind wieder dabei. Im Halbkreis haben sie sich
um Nicole versammelt, während Luis das erste Lied einspielt. Außerhalb der
Bühne trägt Nicole das schulterlange Haar offen. Und ist nicht
wiederzukennen. Sie wirkt beinahe zerbrechlich. Gruppenunterricht. Lektion
eins: die richtige Interpretation des paso básico, des Grundschritts. Aufs
rhythmische Federn kommt es an, diese lässige, selbstverliebte, ein wenig
gockelhafte Art zu gehen, wie sie typisch ist für die Porteños, die
Einwohner von Buenos Aires. "Stellt euch vor, neben euch ist eine Pfütze",
sagt Nicole. "Wenn ihr drüber steigt, müsst ihr euch ein wenig strecken."
Dann macht sie es vor, federt aus den Knien und tritt auf den Zehenspitzen
zur Seite. Nicole gilt als eine der besten Lehrerinnen der Welt. Seit 15
Jahren unterrichtet sie, vorwiegend Deutsche. Weil sie weiß, was unserer
Seele fehlt, um mit der argentinischen zu tanzen. Das Gefühl für das Wesen
des Tango etwa. Für einen Tanz, der die Kunst der Verführung feiert. Mal
einschmeichelnd, mal draufgängerisch der Mann, mal hingebungsvoll, mal sich
zierend die Frau. Für einen Tanz der Räume. Luis wendet sich an die Männer:
"Zieht die Frau richtig zu euch heran, bevor ihr sie seitlich überholt." Die
Scheu vor zu viel Nähe ist der Grundfehler selbst fortgeschrittener Tango-
Tänzer. Und fortgeschritten sind sie hier alle. Sie tanzen seit Jahren, die
meisten haben an Nicoles Tango-Woche in der Toskana teilgenommen, die Madels
waren schon dreimal dabei.
Heute steht nicht der klassische Tango auf dem Programm, sondern die Milonga,
ein Vorläufer des Tangos. Man tanzt sie mit fast denselben Schritten.
Entstanden ist sie in den Pampas Argentiniens. Die Gauchos spielten sie auf
ihren Gitarren, und in den Texten erzählten sie sich ihre Geschichten. Die
Milonga ist rhythmischer, agiler und perkussiver, man spürt in ihr auch die
afrikanischen Wurzeln des Tangos, der in der zweiten Hälfte des 19.
Jahrhunderts aus schwarzen, spanischen und kreolischen Elementen entstand.
Seeleute brachten das Bandoneon über den Teich. Und mit der nächste Welle
von Einwanderern, diesmal aus Italien, hielten Melancholie und Wehmut Einzug.
Der Tango wurde zum "traurigen Gedanken, den man tanzen kann", wie Santos
Diescépolo, einer der großen Sänger Argentiniens, es formulierte.
Es ist Unterricht auf hohem Niveau, der hier stattfindet. Grundelemente, wie
die voleos, sacadas, ganchos und llevadas haben sie alle drauf. Aber
zwischen Theorie und Praxis besteht immer noch ein Unterschied. Erst recht,
wenn Gegenrhythmen und Gegenschritte hinzu kommen. Der traspié zum Beispiel:
Ein Schritt zurück und rückwärts übersetzen, wobei die Spitze des einen
Fußes die Hacke des anderen streift - und wieder zurück in den Zwei-Viertel-
Rhythmus. Eine schwere Ãœbung. Ebenso wie die Ochos, die Drehungen in Form
einer Acht. Alles eine Sache der Führung, sagt Luis und macht es mit jeder
Schülerin vor. Seine Hand ruht leicht auf dem Rücken der Dame, mit sanftem
Druck des Ballens dreht er sie in die gewünschte Richtung. Dann sind die
Männer dran. Joachim Madel macht es gut, er hat den Rhythmus. Auch bei den
anderen wirken die Schritte flüssiger, weniger auswendig gelernt. Eine halbe
Stunde später. Der Workshop ist vorüber. Alle hasten zur Theke.
Show und workshops

Nicole Nau und Luis Pereyra sind zur Zeit mit ihrer Show "El sonido de mi
tierra" in Deutschland zu sehen. Am 20. und 21. August treten sie im
Rotationstheater in Remscheid-Lennep auf (www.rotationstheater.de).
Vom 3. bis 5. September gastieren sie im Mainzer Tangoclub El Tesoro und
geben dort auch einen Workshop (info@tangomainz.de).
Informationen über weitere Termine gibt es auf der Homepage des Paares www.
tangofolklore.com. Dort können auch Einzelkurse gebucht sowie Lehrvideos und
ein Video von "El sonido de mi tierra" (25 Euro) bestellt werden. noga





Geschrieben von Tangofolklore am Donnerstag, 19. August 2004

TEXT Interview Soest (Archiv 2004)
 
Thema: Archiv 2004

Künstler machen Dinge, die normalen Menschen nicht einfallen. Deshalb lassen sich normale Menschen auf Künstler ein. Das erweitert den Horizont und eröffnet neue Perspektiven. Mitunter geht es aber gar nicht um den Horizont, sondern um Mutter Erde. Und ihren Klang. Um den dreht sich nämlich die brandneue Tanz-Performance des Weltklasse-Tangopaars Nicole Nau und Luis Pereyra. Das Duo ist überall in der Kunst des Tango-Tanzens anerkannt, hat bereits alle Kontinente bereist und auf den wichtigsten Bühnen gestanden. Was es mit dem Klang der Erde auf sich hat und worum es beim Auftritt im Soester Bürgerzentrum "Alter Schlachthof" geht, verriet Nicole Nau Wochenblatt-Redakteur Jürgen Vogt.

Geschrieben von Tangofolklore am Sonntag, 25. Juli 2004 mehr...

TEXT RGA Ein Tango fast ohne Melancholie (Archiv 2004)
 
Thema: Archiv 2004

Tangoshow El Sonido de mi Tierra - Personalisimo im RotationstheaterNicole nau und Luis Pereyra brannten in ihrer Tangoshow ein Feuerwerk an Virtuosität ab
Remscheider Stadtpost 17.07.2004 Anne Kathrin Reiff

Geschrieben von Tangofolklore am Samstag, 17. Juli 2004 mehr...

TEXT Tango-Show mit Feuerwerk an Virtuosität (Archiv 2004)
 
Thema: Archiv 2004

Zweimal habe sie ungläubig nachgefragt, erzählt Rotationstheater-Chefin Reintraud Schmidt-Wien, doch es stimmte: Am Donnerstagabend durfte sie hocherfreut die "Welturaufführung" der neuen Tango-Show von Nicole Nau und Luis Pereyra in ihrem kleinen Lenneper Theater ankündigen. Und das platzte aus diesem Anlass beinahe aus allen Nähten, denn das Duo genießt in der Tango-Szene große Anerkennung.

Geschrieben von Tangofolklore am Samstag, 17. Juli 2004 mehr...

TEXT Soester Anzeiger / Sonderthemen Soest (Archiv 2004)
 
Thema: Archiv 2004

Schon der Titel der neuen Tangoshow von Nicole Nau und Luis Pereyra beschreibt das, was die beiden Weltklassetänzer ihren Zuschauern mit auf den Weg geben wollen. "Der Klang meiner Erde - ganz persönlich" haben die beiden ihre Produktion genannt, in der sie in der Tat ihr individuelles Verständnis von Kultur und Brauchtum preisgeben.

Geschrieben von Tangofolklore am Freitag, 16. Januar 2004 mehr...



nicole@tangofolklore.com / Mobil Europa: 0049 (0) 162 6944721 Mobil AR 15 69056232 /Tel: 00 54 11 4250 1175

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