Technik und Grossartigkeit
Sonntag 29 Juli 2007 | Publiziert in der Presse
¡El Tango! - ¡Der Tango! Idee, Buch, Choreographie, Künstlerische Leitung und Direktion: Luis Pereyra. Mit Nicole Nau, Luis Pereyra, Guillermo Galvé, Nora Roca, Judit, Fernando, Ivana Fleitas, Mauricio Córdoba, Ollantay Rojas, Micaela Cortada, Sofía Jazmín, Guillermo Lugrin, Lorena Yacono und Fabio Narváez. Sexteto Gabino Tango: Pablo Aznarez, Geovanny Ruiz Pérez, Matías Ariel Rubino, Martín Cecconi, Martín Lautaro Guida und Cristian Asato. Orquesta de señoritas Juanita Cacase: Maia Geraldine Perduca, Ana Escalada, Geraldina Carnicina und Mercedes Lescano. Musikalische Leitung: Pablo Aznarez. Bühnenbild und Meister der Bühne: Víctor Tela. Licht: V. Tela und L. Pereyra. Sound: V. Tela und Ramiro Pacheco. Kostümdesign: Hilda Curletto, Nicole Nau und Luis Pereyra. Stagemanager: Juan Manuel Colombo. Im Café de los Angelitos, Rivadavia 2100, 4952-2320. Nur Show: 170.-$. Mit Dinner: von 250.- bis 450.- Pesos.
Unsere Meinung: Sehr Gut
Es ist unvermeidlich. Jedem Porteño (Stadtbewohner von Buenos Aires) über dreissig der dieses Café betritt, huscht ein Lächeln über das Gesicht. Dies bewirken diese geliebten Plätze, gerettet vor dem Tod.
Aber wenn man weiter nach hinten schaut, und die Treppe hochsteigt, oder hinter den schweren hinteren Vorhang blickt, findet man ein grosses Konzert-Restaurant. Sehr elegant, aber ohne den Hauch Tango und Canyengue zu verlieren.
Dort hat Luis Pereyra ein prächtiges Musical geschaffen, ein “musical porteño”, welches mit Glanz und viel Aufwand das wirklich Bodenständige präsentiert ohne dieses Rauschgold „For Export“ mit welchem viele Bühnenproduktionen dieses Generes sünden.
Die Differenz macht auch das Konzept aus. ¡Der Tango! ist nicht nur eine Folge von hervorragend ausgewählten getanzten und gesungenen Bildern und Akten des gesamten Repertoires dieses Genres. Es versucht nicht die geschichte des Tango zu erzählen, sondern reconstruiert die starken Epochen des Tango: die 40er und die 60er. Beginnend bei diesen Charakteren der Strasse, des Salons und der Conventillos (Mietskasernen). Hier fehlt nicht einmal das Orquesta de Señoritas, die aus dem früheren Cafe de los Angelitos nicht wegzudenkende Damenkapelle.
Die Bühnenregie zeigt in ihrer Originalität szenische Diapositive von Seltenheitswert, disigned durch Víctor Tela. Auf die Basis des Bühnenbildes, in zwei Niveaus (in der höheren Lage spielt das Orchester), mit Schiebetüren im Hintergrund, werden Bilder proyeziert die eine Atmosphäre auf einem halbdurchsichtigen Schirm schaffen. Diese dreidimensionalen Bilder geben nicht nur den notwendigen Realismus an das Schaffen auf der Bühne, sondern darüber hinaus auch grosse Schönheit.
In diesem Aspekt ist das Licht, entworfen von Tela und Pereyra essentiell und zeigt die enorm grosse künstlerische Vision dieses Gespanns. Das Lichtdesign ist exzellent, weil es nicht nur die Sprache einfängt, sondern auch die Ästhetik, die Schönheit- dies allerding in Funktion der Musik, der künstlerischen Sprache dieses Antrags. Dies Szene des Bandoneóns ist schön, nicht nur wegen der exzellenten Interpretation, gefühlt , herzzerreissend und frech, sondern auch wegen der wundervollen Erschliessung die, zur gleichen Zeit, eine wundervolle Geige einfügt, gespielt durch Pablo Aznarez.
Es ist so, dass das junge Orchester eine Hauptrolle spielt, zugeteilt bekommen hat in diesem Werk. Es sind nicht nur tadellose Musiker, sondern sie nehmen aktiv Teil am Geschehen. Der Geiger, der weint mit seiner Geige, der Basspieler, der frech spielt auf seinem Contrabass.
Verzierungen, gut gemacht
Die Choreographien besitzen mehr Technik als akrobatisch durch die Luft wirbelnde Mädchen, und alle Paare haben ihren Moment der Pracht. Zur Stunde der Wahrheit der Auszeichnung berührt die Energie und Kraft von Nicole Nau und Luis Pereyra, während der Witz von Judit und Fernando dem Tanz Sympathie gibt.
Guillermo Galvé seinerseits zeigt Präsenz und Handwerk, während Nora Roca ihrerseits Korrektheit erfüllt.
Vorsicht: versichern Sie sich, dass keine Yuppies neben Ihnen Platz nehmen, solche ohne Theaterkultur, die ein Geschäftsessen absolvieren, und ununterbrochen während der Sow sprechen.
Pablo Gorlero (Stellvertretender Chef der Redaktion Kultur/ Bühne/ La Nación, Argentinien)
