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TEXT NRZ Neue Rhein Zeitung Osterausgabe
 
Enviar con Tangofolklore on Domingo, Abril 10 2005

Archiv 2005


(Nicole Nau mit Omar Sharif)

Auf den bunten Hund kann man getrost verzichten, um ihre Popularität zu veranschaulichen. Sicher: Nicole Nau ist rund um Buenos Aires zweifelsohne sehr bekannt. Sogar auf eine Briefmarke der argentinischen Post hat sie es geschafft. Treffender aber als das Bild eines Wundertieres erklärt ganz einfach Naus (Berufs-)Leben ihren Status in Südamerika: Dort ist sie ist die Tango tanzende Deutsche./


Und die ist in Oberkassel aufgewachsen, hat auch in ihrem Heimatland über die Tangoszene hinaus Aufsehen erregt. 2002 etwa, als die heute 42-Jährige in Ãœbergröße zu bewundern war. Sie erinnern sich an die Tänzerin auf den Plakaten eines Energiekonzerns?  Ein Werbestar aus Düsseldorf - passt... nur auf den ersten Blick. Denn Naus Karriere im Zwei-Viertel-Takt begann, als sie ihre noch junge Laufbahn als Graphikerin in der ersten Agentur am Platze beendete./

1988 krempelte sie ihr Leben um, um es dem Tango zu widmen. In München hatte Nau die Show ?Tango Argentino? gesehen und ?endlich verstanden, welcher mein Weg ist.? Bis dato hatte sie auf dem Parkett ?nur ein Hausfrauen-Pensum absolviert?, mal in der Ballettschule Berger, mal in der Altstadt getanzt. Und weil es Tango-Lehrer Ende der 80er nur in Berlin gab, reiste sie gleich an den Rio de la Plata, kam nach sechs Wochen nur zurück, um ihre neue Leidenschaft zum Beruf zu machen - und ihre Heimat zu verlassen./

?Mein Vater war schockiert, meine Mutter entsetzt.? Kein Wunder: Wer überhaupt hätte einer bereits 26 Jahre alten untrainierten Europäerin Chancen als Tango-Profi eingeräumt? Ihren ersten Job auf der Bühne bekam Nau  so auch in der Oper - als Statistin. 13 Jahre später sollte sie mit ?Orestes last Tango? eine eigene, na klar: Tango-Oper produzieren. Den märchenhaften Aufstieg dazwischen, sagt die gläubige Katholikin, verdanke sie auch ihrem Gott gegebenen Bewegungstalent./

Die Zeit bis zu Naus jüngsten Erfolgen im ?El Viejo Almacen?, dem renommiertesten Tanztheater der Metropole, würde freilich selbst Stoff für ein Abend füllendes Stück bieten: Das würde von Auszeichnungen, Filmporträts und Tourneen durch alle Welt erzählen, vielleicht von Treffen mit Omar Sharif, Boris Jelzin oder Kanzler Schröder. Nicht fehlen dürfte die Episode, in der die Düsseldorferin auf eine Briefmarke zum 100. Geburtstag des Tangos, 2000 war das, gedruckt wurde. Als die argentinische Post erfuhr, dass ihr brünettes Motiv deutscher Herkunft ist, war die Verunsicherung groß. Weil aber der Jubilar ein Emigrantentanz ist, das Bandeon als sein Instrument gar aus Krefeld stammt, wird Nau von der ?Correo Argentino? heute noch abgestempelt./


(Luis Pereyra mit Robin Williams )

Auch die private Geschichte der ?Spät-Tänzerin? könnte aus der Feder eines Autors stammen. Ihr Lebens- und Tanzpartner Luis Peryra, den sie vor fünf Jahren in Buenos Aires traf, hatte sie schon 1988 in München, ?bei meinem Schlüsselerlebnis?, beeindruckt, damals als Bühnen-Held. ?Luis hat mir gezeigt, dass der Tango Teil der Folklore ist.? So denken in der argentinischen Hauptstadt nur wenige: ?Der Tango musste lange für die Diskriminierung der Landbevölkerung durch die Städter herhalten.? Mit Pereyra erzählt Nau daher in der Eigen- und Erfolgsproduktion ?El sonido de mi tierra? (Der Klang meiner Erde) die Entstehung des Tango. Erstmals steppte der Malambo bei der Uraufführung im Teatro Empire 2003 neben seinen Flamenco-Wurzeln, wurde die Milonga Surena in der Umarmung des Tangos getanzt./

Auch abseits der beutungsvollen Bretter führt Nau ein argentinisches Leben, sitzt gern und oft mit Freunden am Feuer, ?über dem gleich ganze Rinderhälften aufgespießt werden.? Zurück nach Deutschland könne sie nicht: ?Wovon sollte sich unsere Kunst dort ernähren.? Das ?saftige Grün am Niederrhein? und ?die deutsche Zuverlässigkeit? vermisst sie trotzdem./

Mit der überbrückt Nau die 14 000 Kilometer zwischen alter und neuer Heimat in steter Regelmäßigkeit, um Privates mit Beruflichem zu verbinden. In Deutschland ist der Tanzstar ?nebenberuflich? zur begehrtesten Gastlehrerin avanciert. Die urteilt streng und schmunzelnd: ?Die Deutschen erlauben sich oft nicht, die Musik zu fühlen. Viele tanzen dem Tanz hinterher.? Wer das ändern will, muss 90 Euro für eine Einzelstunde zahlen./

Bei ihrem nächsten Auftritt in Düsseldorf  verzichtet Nicole Nau allerdings auf einen Teil ihrer Gage: ?Weil wir das Elend der Straßenkinder vor der eigenen Tür erleben.? Um diesen zu helfen, lädt der Verein ?Futuro Si?, die Initiative für Straßenkinder in Lateinamerika, am 10. April zur vierten Tango-Nacht in die Tonhalle, wo Nau mit Pereyra in ?El Sonido de mi Tierra? auftreten wird. Karten für die Benefizveranstaltung gibt es schon im Vorverkauf./


nicole@tangofolklore.com / Mobil Europa: 0049 (0) 162 6944721 Mobil AR 15 69056232 /Tel: 00 54 11 4250 1175

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